07.01.2024
Ich setzte Ari am Anschuss an. Er schaute mich an: so nach dem Motto: "was soll ich hier"?
Die Krankwitterung war durch den Frost kaum wahrnehmbar. Am Anschuss faselte Ari stark. Dieser war aber auch gestern schon stark betreten und verwittert worden. Es schien nicht einfach zu werden.- Der Graue ging auch in die falsche Richtung ab. Ich setzte ihn neu an und nahm ihn sehr kurz am Riemen. Versuchte dem gesprühten feinen Schweiß sehr langsam zu folgen und siehe da, jetzt machte sich auch Ari auf der Fährte fest. Wir folgten dieser recht sicher bis zu der Stelle, wo das erste Gespann gestern vermutlich nicht mehr weiter gekommen ist. Das waren ca. 350 Meter. Ari verwies ein Tropfbett. Es war eine Rehwildfährte im Schnee und etwas gesprühter Schweiß im Umfeld des Tropfbettes zu sehen. Ansonsten keinerlei Bestätigung mehr. Das erste Gespann schien hier gar nicht angekommen zu sein. Ari ging nun auf der Fährte zurück und wollte dann komplett die Richtung wechseln - zum Acker hin. Ich war nicht so recht überzeugt, folgte ihm aber. Nach ca. fünfzig Meter ein Tröpfchen Schweiß. Dann ging es weiter in einen sehr dichten Douglasien-Jungbestand. Wieder ein Tropfbett und vermehrt Schweiß. Supiiii wir waren richtig! Die Fährte ging in der Tat raus aus dem Wald und rauf auf den Rapsacker. Nach weiteren 150 Meter bog die Fährte im rechten Winkel nach links Richtung Strasse ab. Am Strassenrand unter den Eichen gab es im hohen Gras sehr viel Schweiß. Das Stück hatte hier mit Sicherheit länger verweilt, irgendwann zog es weiter, überfiel dabei die Strasse und wechselte auf das angrenzende Feld. Auf gut 80 Meter bekamen wir dann zwei Kolkraben in Anblick. Wir suchten bis zur Stelle heran und hatten für den Hund einen erfolgreichen Abschluss. Suchenheil mein Grauer Freund !!!
Sehr schade - wenn wir gestern hätten bereits arbeiten können, wären wir mit Sicherheit an das Stück herangekommen.
16.05.2020
Heute morgen ein Anruf - unbekannte Nummer - Nachsuche auf ein Stück Schwarzwild. Ob ich Zeit hätte?? Eigentlich hatte ich einen Termin 11.00/ 12.00 Uhr. Ein bißchen mehr als zwei Stunden Fahrt lagen vor uns. Okay, kurzes Telefonat - Termin wurde nach hinten verschoben. Somit konnte ich zusagen. Auf zur Nachsuche :).
Da Nemo nach seiner Kreuzband OP noch im Wundbett liegen mußte, durfte Ari heute ran. Der Schütze wies mich ein und dann gings zum Anschuss. Dunkler Schweiß tröpfchenweise und Wildbretfetzen. Verwies der Hund da etwa Lungenschweiß ?? Ich war mir sicher - ja ! Ari arbeitete vom Anschuss weg recht unruhig, unkonzentriert und lag heftig im Riemen - ungewöhnlich für ihn. Ich trug ihn ab und nordete ihn neu ein. Ähnliches Verhalten. Wildes hin und her schnüffeln ..... Ich legte ihn kurz ab und fragte den Schützen, ob er auf der Fährte noch etwas beobachtet hatte, was ich wissen müsste. Dem war nicht so. Somit setzte ich Ari am letzten Schweiß erneut an. Nun ging es vorwärts. Nach dem Linkshaken sogar in gewohnter Manier. Ruhig und konzentriert. Ich hätte jetzt den Riemen auch schleifen lassen können. Nach weiteren kurzen Haken kamen wir nach ca. 100 m zum bereits verendeten Stück. Weidmannsheil mein "Kleiner" !!!
Am Stück sichtlich glücklich auch der Schütze. Er berichtete, dass er vorab bereits mit seinem Hund angesucht hatte. Er war 400 m hinterher - ohne Erfolg. Somit gab es auch eine Erklärung für das ungewöhnliche Verhalten meines Hundes zu Beginn der Arbeit.